Kurbelwellen-Nockenwellen-Stellung JX

[TruckerTobe]

Hallo,

wie kann ich überprüfen, ob die Stellung von Nockenwelle zur Kurbelwelle richtig ist und NICHT um 180° verdreht ist?

Hintergrund ist, dass ich die ESP zum Abdichten ausgebaut hatte und hierbei natürlich auch den Zahnriemen runter genommen habe. In geistiger Umnachtung habe ich erst später die Riemenscheibe von der Kurbelwelle gelöst und hierbei vermutlich auch verdreht. Nun habe ich den Zahnriemen wieder drauf und habe auch bereits den Förderbeginn wieder eingestellt. Alles sieht gut aus: Kurbelwellenmarkierung auf OT, Nockenwellenlineal passt, Absteckstift in ESP passt auch und Förderbeginn ist auf 92 mm eingestellt.

Nun kreist in meinem Kopf jedoch die Frage: wenn ich die Kurbelwelle versehentlich einmal weiter gedreht habe (während die Nockenwelle stehen geblieben ist, weil der Zahnriemen ja nicht drauf war), dann könnte doch augenscheinlich alles prima aussehen, aber dennoch die Nockenwelle zur Kurbelwelle um 180° verdreht sein, oder?

Wie kann ich nun also im zusammengebauten Zustand überprüfen, ob Nockenwelle zur Kurbelwelle richtig steht?

Gruß Tobi

[BUSbahnhof]

Mal ganz nebenbei:
Hast du das Kw nicht gegen gehalten beim lösen?
Mit weiter drehen kannste bei abgenommenen Zahnriemen den Motor schrotten weil die Kolben gegen die Ventile drücken.

Nockenwellenlineal hinten einstecken und OT Markierung hinten am Getriebe muss passen, dann haste dein Motor OT.

[Max Power]

Alles sieht gut aus: Kurbelwellenmarkierung auf OT, Nockenwellenlineal passt, Absteckstift in ESP passt auch und Förderbeginn ist auf 92 mm eingestellt.

Dann ist auch alles gut, kannste zünden.

[TruckerTobe]

Die 4 Schrauben der Riemenscheibe konnte ich ohne Gegenhalten lösen. Ein kurzer kräftiger Ruck mit der Knarre hat gereicht. Hierbei hat sich die Kurbelwelle vielleicht etwas mitgedreht (ich vermute mal weniger als 1/4 Umdrehung). Vorher stand die Markierung an der Kupplung auf OT. Da sie nun nicht mehr sichtbar war, habe ich wieder zurück gedreht, bis die OT-Markierung sichtbar war. Da es aber späte war und ich bereits 10h in der kalten Garage geschraubt habe, bin ich mir nun nicht mehr sicher, ob ich gegen oder mit dem Uhrzeigersinn gedreht habe, bis die OT-Markierung wieder sichtbar war. Deswegen will ich nun sicherstellen, dass Kurbelwelle und Nockenwelle richtig zueinander stehen.

Du sagst: Wenn Nockenwellenlineal gesteckt ist und die OT-Markierung im Guckloch mit der Kerbe fluchtet, dann ist OT. Aber was wäre, wenn bei nicht aufgelegtem Zahnriemen die Kurbelwelle um 360° weiter gedreht werden würde? Dann würde doch die OT-Markierung im Guckloch wieder mit der Kerbe fluchten und an der Nockenwelle hätte sich nichts geändert. Da sich die Kurbelwelle 2x drehen muss, damit sich die Nockenwelle 1x dreht, wäre doch jetzt die Nockenwelle um 180° verdreht, oder?

[Max Power]

Aber was wäre, wenn bei nicht aufgelegtem Zahnriemen die Kurbelwelle um 360° weiter gedreht werden würde?

Dann hast Du halt die Welle einmal rumgedreht , Kolben 1 ist trotzdem im OT ob er verdichtet oder ausstösst ist dem Kolben doch egal, das bestimmen die Ventile und die sind zu, wenn das Abstecklineal passt.

Edit: Im übrigen kannst Du die Kurbelwelle keine Umdrehung verdreht haben, weil irgendwelche offenen Ventile dann mit einem Kolben kollidieren

[TruckerTobe]

"Kolben 1 ist trotzdem im OT ob er verdichtet oder ausstösst ist dem Kolben doch egal, das bestimmen die Ventile und die sind zu, wenn das Abstecklineal passt. "

Vielen Dank. Das war der rettende Satz. Mein Gott, habe ich eine lange Leitung. Ist ja eigentlich total logisch. Ich glaube, ich lege mich besser noch mal eine Stunde aufs Ohr, bevor ich weiter schraube

[yamsun]

Hi,

die Nut für das Nockenwellenlineal ist außermittig gefräst, das heißt, du kannst das Lineal nur einsetzen, wenn die NW richtigrum, also 1. Zyl. OT steht.
Die Kurbelwelle kannst du durchdrehen, so viel du willst, die hat nur eine Markierung bei 1. Zyl. OT. Ein komplettes Durchdrehen der KW ohne Zahnriemen geht natürlich nur bei ausgebauter NW oder wenn der Kopf ab ist... ansonsten stoßen irgendwann die Kolben an den offenen Ventilen an, weiterdrehen ist dann nicht möglich. Von daher kannst du bei einem reinen Zahnriemenwechsel Nockenwelle und Kurbelwelle eigentlich gar nicht gegeneinander verstellen, es sei denn, du drehst die NW.

Einzig die ESP kannst du bei manchen Riemenrädern um 180° verdreht einstellen, was wir ja hier vor kurzem ausführlich durchgekaut haben.

Nach dem Auflegen eines neuen Zahnriemens drehe ich den Motor immer einmal komplett von Hand durch bevor ich zum ersten Mal starte, um sicherzugehen, dass alles passt, der Teufel ist nämlich ein Eichhörnchen.

Grüße!