T2b Motorschaden - Motortausch - Motorrevision

[Blumenbeetle]

Hallo ihr :)

Hab vor 2 Wochen eine Motorschaden bei meinem Pauli (T2b 1974) aufgrissn.
Kolbenreiber - Loch im Kolben - Schäden an Zylinderlaufflächen - Ausbruch zwischen den Ventilen am Kopf

Jetzt ist die große Frage wie wieder herrichten...

1.) Teile bestellen und selbst zusammen bauen - 1000€ für Teile, Grundwissen vorhanden, Klubkollegen haben schon Hilfe angeboten
2.) Fertigen Tauschmotor von Bernauer, Hoffmann etc - Garantie, aber alten Motor eintauschen und tzd noch 3000€
3.) Klubkollege (repariert in der Pension 4-6 Motoren/Jahr) würde sich auch annehmen - Preis weiss ich noch nicht, keine Garantie, keine Erfahrung sammeln

Und dann externen Ölkühler einbauen?? Tipps und Vorschläge willkommen


Danke schon mal

Natalie und der leblose Pauli

[bernd68]

Hallo Natalie,

zuerst die Frage um was für einen Motor handelt es sich? Typ1 oder Typ4?

Bei dem Motorschaden - und vermutlich ist der Rest auch nicht mehr ganz frisch - wird es auf eine Komplettüberholung rauslaufen.
Willst Dir die Zeit nehmen - mache es unter Anleitung selber. Gehn tut das bestimmt. Ob das Auto dieses Jahr noch auf die Straße zurück kommt ist dann halt nicht garantiert.

Tauschmotor mit Garantie hat halt die Vorteile das alles gemacht ist - was Du sowieso auch machen müsstest.

Ohne Garantie vom Kollegen geht natürlich auch - kommt auf den Preisunterschied an. Wenn er läuft haste alles richtig gemacht, wenn nicht dann haben Dich vorher alle gewarnt

Über das für und wieder eines Zusatzölkühlers gibt es unendliche Diskussionen. Ein normaler nicht leistungsgesteigerter Motor braucht das nicht - wenn alles stimmt. Wenn irgendwas komisch ist bügelt das der Zusatzölkühler erst mal weg und Du merkts es erst wenn es zu spät ist. Das Ding ist keine Wunderwaffe bzw. ein Allheilmittel

Gruß Bernd

[Blumenbeetle]

Hi Bernd.

Typ 1 Motor.

Ja wenn würde meiner Meinung nach alles ausser das Kurbelgehäuse neu kommen (Lagerungen und Dichtungen nat. auch).

Hast du Erfahrung mit einer Firma, die solche Überholungen durchführt?

Selber machen wäre halt nur wegen der Erfahrung, Zeit hab ich eigentlich gar keine, und die Mittel auch nur begrenzt. Einstellen müsste dann erst wieder ein Profi mit den Geräten machen.

Wir werden erstmal einen Thermometer einbauen, dass ich eine Veränderung zumindest früh genug seh.

Danke schon mal

[T2NJ]

Hallo Natalie und Pauli,
wenn die Zeit nicht da ist, bleibt ja wohl nur die Wahl zu einem Austauschmotor. Rumpfmotoren kosten bei den einschlägigen Verdächtigen (Google gibt Auskunft) um die 2,5 k€. Darunter geht es wohl nicht wenn es kein Müll sein soll. Über einen externen Ölkühler bei einer nicht getunten Maschine lohnt es sich eigentlich nicht weiter nachzudenken. Die Zylinderkopftemperatur ist letztendlich ausschlaggebend für das Wohlbefinden des Motors. Es besteht leider kein linearer Zusammenhang von Öltemperatur zur Zylinderkopftemperatur und auf letztere kommt es schließlich hauptsächlich an. Senkt man die Öltemperatur durch einen externen Kühler, so hat das also keine Auswirkung auf die Kopftemperatur. Langatmige Ausführungen möchte ich mir ersparen, lest euch bitte einmal den Beitrag von Gene Berg durch. Erneute Religionskriege um den Ölkühler möchte ich nicht entfachen...
http://www.geneberg.com/article.php?ArticleID=238" onclick="window.open(this.href);return false;

[Lupao]

Hi !

Lösung 1 wäre meine erste Wahl,
je nach Budget, Liefertermin und Preisofferte auch Lösung 4.

Was schwebt dir vor, völlig Original oder sollte er etwas mehr Reserven sprich mehr Drehmoment bzw. Leistung haben ?
Käfer bzw. T2 Busmotoren sind einfach gestrickt, in meiner Lehre zum KFZ-Mechaniker 79-82 habe ich unzählige repariert.
Neuer Block oder deinen alten falls der noch gut ist nehmen, wenn du mehr Hubraum möchtest dann spindeln lassen und dann nur noch zusammenstecken.
Vorausgesetzt die Teile sind von ordentlicher Qualität und aus zuverlässiger Quelle.
US Importe würde ich bei Motorteilen ausschliesen.
Vergaser und andere Anbauteile wären allerdings in Ordnung.

Ahnendrop wäre als Beispiel solch ein guter Händler der Dir auch Tips beim selberbauen und konfigurieren gibt.
Das gilt nicht nur für den getunten Motor, seine Teile sind nicht die günstigsten am Markt aber von guter Qualität.


Beim Ölkühler stellt sich die Frage nach deinem Wagen und deinem Nutzungsprofil.
Damit meine ich, dein T2 ist als Beispiel als Camper ausgebaut und damit schwerer.
Du fährst gerne und viel, fährst immer mit der gesamten Familie in den Urlaub.
Deine Ziele liegen nicht nur um umliegenden Flachland,
das spricht für den externen Ölkühler selbst mit Originalmotor.

Bei einem getunten Motor würde ich bei luftgekühlten immer einen externen Ölkühler anbauen, er verlängert das Motorleben und spart dein hart verdientes Geld.
Das ist nur meine Meinung, ich finde nur ein kühler Motor ist ein guter Motor



Schau mal hier, kein schlechtes Angebot wenn du auf Original stehst:

1600er Rumpf im Tausch für 2280,- Euro vom Käferklein


Wobei ich bei einem Tauschmotor immer nach der 1641 ccm Lösung fragen würde.
Die 1641er Zylinder-Kolbensets kosten nicht viel mehr und warum denn nicht etwas mehr Hubraum haben ?


Alternativ wäre es doch sinnvoll nach einer prof. Instandsetzung deines Motors zu fragen, vieleicht fährst du damit am Ende doch günstiger ?

[Schnibble]

hi....

in Deiner Situation war ich vor 14 Jahren auch --- mein von Privat gekaufter 1600er-Typ1-Motor ging nach 9tkm bei hoch (kolbenkipper, loch im Kolben, pleuel krumm)
mit dem Unterschied - ging noch zur Schule, Option 2 fiel flach, eigene Erfahrungen in den Segment sehr klein - der (Lern-)wille aber gross :)
Mechaniker-Kollege bot mir seine Hilfe an für den Zusammenbau - und los ging's :)

also das volle Programm - neue Lager, Dichtungen, Kolben+Zylinder, neue Köpfe(*)
Der Aufbau ist recht simpel, die Teile absolut erschwinglich (auf Qualitätsteile achten) - und los - klar Option 1!

Zerlegt ist der Motor ganz schnell, ggf. Teile weggeben zum vermessen / wuchten - benötigte Neuteile bestellen
der grösste Zeitaufwand ist das Tuning.... wenn der Motor aber Serie bleiben soll, dann ist der Zusammenbau eigentlich keine grosse Sache - vor allem mit helfender Hand.
(*die neuen Köpfe waren deswegen, weil der Motor eigentlich ein 1300er war, der teils aus alten Innereien zusammengewürfelt wurde - von einer VW-Werkstatt (!) --- das war aber damals schon >5 Jahre her.... es war eigentlich ein Industriemotor - dazu noch kolben falschrum... ein wunder dass der überhaupt so lange hielt - aber der Rumpf war neu)

die Sache mit dem Ölkühler-rausschmiss - Gene-Berg hat nicht ganz unrecht, man muss sich aber immer vor Augen führen, dass das Nutzungsprofil a) vom käfer und b) unter Ami-bedingungen ist! (vor allem die Spritqualität)
Der ausschlaggebende Grund für mich bzgl. ölkühlerrausschmiss: erwischt man mal einen Stau/fährt durch die Stadt wird der Motor ölseitig nur sehr wenig gekühlt

Meiner Meinung nach:
- Serienölkühler unbedingt drinlassen (wegen erklärter Kühlluftverteilung und Druckverhältnissen)
- Thermostat prüfen und drinlassen (motor kommt auch im sommer schneller auf Betriebstemperatur)
- Ölltempgeber nachrüsten (öldruckregelkolbendeckel) -- für's gute Gewissen ... und es zeigt, wenn's vielleicht doch etwas zuviel wird, öldruckanzeige kann man auch.
- im Bus (kleinen) ext. ölkühler mit Thermostatregler - aber nicht ganz vorne hinhängen, sonder etwa mittig um die Druckverluste etwas zu verringern. Vor allem, der Typ1 ist im Bus eigentlich immer an der Leistungsgrenze.... (ich fahr mittlerweile 2l-Typ4 - das ist bedeutend entspannter gegenüber früher )

Den Typ1 im Bus sollte man auf der AB dann doch gemütlich fahren... LKW-tempo --- bei >30°C bin ich damals auf der AB mit offener Motorklappe gefahren (=10°C weniger öltemp! - NICHT im Stau/Stadt offen fahren!). Ansonsten Motorraumdichtung/Verblechung auf guten Sitz prüfen.

gegenüber Gene-Berg - Verdichtung auf ein gängiges Mass anpassen (<10:1) - bleibt man innerhalb (west/mittel-) Europa ist die Spritqualität durchweg vernünftig (Super=95 oktan, 91 normalbenzin gibt's ja nimmer) -- in den Usa fährt man 85-89 oktan.... klar dass das mit "normalen" Verdichtungen Probleme gibt.
(ich habe im Typ4 eine Verdichtung von ~9,5:1 - tanke immer 98 oktan --- die paar cent mehr auf einer Jahreslaufleistung von ~3.000km machen mich nicht arm)

[T2NJ]

Hallo zusammen,
zum Thema Verdichtung gibt es, wie sollte es auch anders sein, unterschiedliche Meinungen.
Hier darf ich einmal Herrn Eckstein zitieren:
Für die verschiedenen Einsatzzwecke ergeben sich konkret folgende maximale Verdichtungsverhältnisse:
-Schweres Fahrzeug/ Anhängerbetrieb max. 8 : 1
-Käfer/Kübel mit Drehmoment Nockenwelle max. 9 : 1
-Sport Typ 1 mit mittlerer Nockenwelle max. 9,5: 1
-Renner mit scharfer Nockenwelle max. 11: 1
aus:
http://www.eckstein-kuebel.de/TUBUCH.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

... ich finde nur ein kühler Motor ist ein guter Motor.

... dem kann man uneingeschränkt zustimmen.
Doch die Angelegenheit mit der Zylinderkopftemperatur ist nach wie vor heikel. Die wenigsten überwachen diesen neuralgischen Bereich mit.
Hier m.E. nach noch ein interessanter Beitrag:
Fazit des Autors:
Result: maximum oil temp ~20° cooler, though cylinder head temperatures remain unchanged
http://type2.com/rvanness/1600saga.htm#11" onclick="window.open(this.href);return false;

[Schnibble]

der T2 (vor allem als Womo) ist kein Rennwagen --- macht euch nicht verrückt mit allen Eventualitäten! (Murphy spielt die grösste Rolle )
Unsere Luftis sind über 30 Jahre alt - mit meist ordentlichen Laufleistungen - die Motoren sind nicht aus Butter, wie hätten die sonst bis jetzt überlebt
Man sollte eben etwas mit Verstand und dem Fahrzeugalter entsprechend fahren. Bei hohen Aussentemperaturen nicht 100km/h fahren, sondern vielleicht etwas drosseln und LKW-tempo fahren.
Ob der Motor im Teillastbereich eine Verdichtung von 7:1 oder 9:1 hat, ist meiner Meinung nach absolut irrelevant - die Zylinderfüllung (Last) macht's - und auch die bringt die Temperatur.
Ein zusätzlicher (!) ölkühler mit thermostat kann dabei nicht schaden, der Kopf wird dadurch sicher nicht heisser. Hat man die öltemperatur etwas im Blick, hat man zumindest einen Hinweis, wann man vom Gas gehen sollte. Etwas kühleres öl hat den Vorteil, dass der öldruck stabiler bleibt (je nach ölsorte natürlich)

Die serienmäßigen VW-Boxermotoren liegen lediglich bei 5,8 bis 7,5 und die getunten Typ 1-Motoren bei 8 bis 9

Damals gab es auch deutlich schlechteren Sprit (was die Klopfneigung angeht). Heutzutage sehe ich eine Verdichtung von ~9:1 als unkritisch.


zu dem Thema hier:

Result: maximum oil temp ~20° cooler, though cylinder head temperatures remain unchanged
http://type2.com/rvanness/1600saga.htm#11" onclick="window.open(this.href);return false;

ist euch aufgefallen, dass bei der 2. Messung die öltemperatur zwar leicht geringer, die Temperatur am Zylinderkopf gleich, aber die Aussentemperatur aber 10-15°C mehr war? Rückschluss = der Zylinderkopf also doch ~10-15° kühler? (nicht ganz ernstgemeinte Argumentation)

[Blumenbeetle]

Danke Danke für die vielen tlw doch verschiedenen Meinungen

Also ich glaub ein ZUSÄTZLICHER (der originale bleibt sicher) Ölkühler schadet nichts, da ich ja e nur im Sommer fahr und in den Voralpen wohn, daher auch viel kleiner Pässe im Alltag fahr. Da der Kostenaufwand auch net soo gross is, wird ich das frei nach dem Motto "Hüfts nix, schods nix" einfach mal machen.

Ich hab auch schon über den Motor nachgedacht, ich glaub ich wird mal den Klubkollegen fragen was er da ungefähr verlangt. Der würde ihn dann ggf. auch einbauen und da meine Freizeit und auch der Platz (zZ in meiner Firma in der Halle nur an den Wochenenden) sehr begrenzt ist, kommt mir das sehr gelegen.

Danke schon mal