LKW zu WoMO/PKW mit H-Kennzeichen

[marv2001]

Hallo,

da ich sehr unterschiedliche Infos zu dem Thema gefunden habe, wollte ich hier nochmal konkret nachfragen.

Folgende Situation:
- JX
- Erstzulassung 6/92
- zugelassen als LKW (von Beginn an)
- H-Kennzeichen zu bekommen gemäß Zustand und Baujahr laut TÜV kein Problem (als LKW)
- vorne 1+2 Sitze
- Trennwand mit Schiebefenster
- Scheibe nur in der Heckklappe
- Schiebetür ohne Fenster (würde ggf. gerne ein Bullauge hier einbauen)
- rudimentärer Ausbau (Holzplatte als Ladefläche mit Matratze drauf, Regale, Tisch herausnehmbar)
- Nutzung momentan als Transporter und Camper 50/50

Ich würde gerne eine vorhandene umklappbare 2er Rücksitzbank einbauen und eintragen lassen.
Das geht nicht mit der LKW-Zulassung wegen Laderaumverhältnis.

Zum Umschreiben als WoMo sagte der TÜV: Entweder WoMo oder H-Kennzeichen!
Umschreibung muss in den ersten 10 Jahren nach EZ erfolgt sein (sonst kein H-Kennzeichen)
Soweit ich das Thema inzwischen überblicke muss der Einbau jedoch nur "Zeitgemäß" sein und das liegt im Ermessen des Prüfers. Multiplex und Holzkisten gab es ja schon in den Neunzigern.
Die übrigen Kriterien für die WoMo-Zulassung sind mir bekannt aber ohne H-Kennzeichen wäre die Umschreibung für mich uninteressant (Umweltzone).


Option2:
Umschreiben als PKW
Durch das H-Kennzeichen zahle ich ja dann ohnehin weniger Steuer (191€) trotz Zulassung als PKW. Wäre also auch interessant. Hier stellt sich die Frage:
Was brauche ich dafür:
Trennwand raus?
Zusatzfenster?
Ausbau raus?

Gibt es da Erfahrungen?

LG
Marvin

[DarthVaderTDI]

Hallo Marvin,

ich stand vor ein paar Jahren auch vor der Entscheidung, ob ich bei meinem als PKW zugelassenen T3 eine Umschlüsselung auf Wohnmobil durchführen lasse.

Mein Bulli ist Bj. 1986 und ich hatte mich um 2010/2011 damit befasst ihn umschreiben zu lassen, da ich einen anderen Bulli geschlachtet habe und dort z.B. ein Reimo Ultraflach verbaut war und dieses in sehr gutem Zustand war. Also damals zum TÜV gefahren und mal alles durchgesprochen.

Dabei wurde mir mitgeteilt, dass eine Umschlüsselung in eine andere Fahrzeugklasse, hier also PKW zu WoMo ein Ausschluss für eine zeitnahe H-Zulassung wäre, da eine solche Umschlüsselung in den ersten 10 Jahren eingetragen worden sein muss, damit man nach 30 Jahren nach EZ auch das H-Kennzeichen bekommen kann.

Eine Umschlüsselung nach den ersten 10 Jahren würde dazu führen, dass man den 30 Jahres Zeitraum erst ab Eintragung berechnen würde. In meinem Fall war der T3 etwa 25 Jahre alt und hätte somit erst mit 55 Jahren das H-Kennzichen bekommen können. Das war natürlich absolut uninteressant für mich. Er ist dann PKW geblieben als 7 Sitzer und 2016 hat er auch so sein H-Kennzeichen bekommen. Einen kleinen Camping-Ausbau habe ich trotzdem, dieser ist aber flexibel ausbaubar und zählt daher als Ladung.

Daher wird auch die Variante LKW zu PKW nicht funktionieren. Denn eine Umschlüsselung der Fahrzeugklasse erzeugt quasi eine Neuzulassung in dieser Fahrzeugklasse, auch wenn es in den Papieren so nicht drinsteht. Aber das kann dir auch nur der TÜVer genau bestätigen.

Grüße aus Wetzlar
Christian

[Busfahrer19]

Hm... Also das mit denn 10 Jahren würde ich noch wo anders erfragen. Ich habe ein LKW der zum WoMo umgeschrieben wurde ( 16 Jahre nach der EZ) und jetzt auch schon länger mit einem H unterwegs ist. Kann natürlich sich auch in der Zwischenzeit geändert haben. Von der Logik her macht es für mich keinen Sinn welcher Aufbau und wann wie eingetragen bzw. Umgeschrieben. Wenn die Kriterien für ein H gegeben sind dann ist es auch ein H aber unsere Ämter haben es da nicht soviel mit Logik

[Alexander]

MNoin,
warum willst du die 2er Bank eintragen lassen?
Sollen da während der Fahrt Personen sitzen, also eingetragene Sitzplätze?
Dann mußt du auf jeden Fall noch Fenster hinten nachrüsten.
Ob du die Trennwand auf halbhoch umbauen müßtest, da bin ich mir gerade nicht sicher.
Falls du jetzt denkst, warum? Stell dir mal vor du hast einen Unfall, der Fahrer ist nicht mehr ansprechbar. Die Beifahrer liegen schwerverletzt bewußtlos hinten, da kommt kein Retter auf die Idee bei einem geschlossenen Kasten hinten nach Personen zu suchen.

Wenn du die Sitzplätze nicht benötigst, laß einfach alles so wie es ist.

[marv2001]

Ich habe mich entschieden jetzt erstmal nur das H-Kennzeichen zu machen ohne Experimente.

Danach kann ich ja nochmal verscheidene TÜV-Stellen durchfragen, die Anforderungen werden anscheinend recht unterschiedlich ausgelegt, ein zweites Fenster für die Schiebetür habe ich noch hier liegen.
Die hinteren Sitze machen natürlich nur Sinn wenn sie auch eingetragen sind und während der Fahrt nutzbar sind, wäre ein nettes Feature wenn ich nicht auf 3 Personen beschränkt wäre, aber das H-Kennzeichen ist mir erstmal wichtiger.

Ich werde berichten wenn irgndwas geklappt hat.

[newt3]

wenn deine Erstzulassung '92 ist dann kann es bei "Pkw" sein, dass du nur für den VW T3 zugelassene Sitzbänke eingetragen bekommst
ich meine ab mitte '91 oder so müssen die Sitze Bauartgeprüft sein oder so.
->vielleicht meldet sich joachim hier noch der hat sowas im Kopf
->ob das bei Womo auch der Fall wäre keine Ahnung

"Zum Umschreiben als WoMo sagte der TÜV: Entweder WoMo oder H-Kennzeichen!"
Der Satz für sich allein stimmt so nicht denn ein Fahrzeug vom Typ Womo kann ein H-Kennzeichen bekommen.
Allerdings ist die Aussage sicher so gemeint, dass den Prüfer keine Fahrzeugtypänderung vom LKW auf Womo an deinem Fahrzeug sehen möchte, wenn er ein H-Kennzeichen vergeben soll.

"Umschreibung muss in den ersten 10 Jahren nach EZ erfolgt sein (sonst kein H-Kennzeichen)"
Schwieriges Thema.
Ich weiß nicht ob das Dokument noch halbwegs aktuell ist aber hier fällt sogar einmal das Wort LKW in Verbindung mit einer änderung PKW in LKW und das in Bezug auf die Karosserie. Das ist insgesamt ja quasi umfangreicher als wenn sich 'nur' innen was ändert.
Desweiteren sind "änderungen innerhalb der baureihe" zulässig so steht es ziemlich weit oben. auch das trifft ja zu, wenn man eine originale rückbank einbaut (von vw, westfalia wie auch immer)

Ich denke es macht Sinn mehrere Prüfstellen aufzusuchen und auch mal mit der Leitung der jeweiligen Prüfstelle zu sprechen bzgl änderung der Fahrzeugart/Typ in einem Abwasch mit der H-Abnahme.
Es wäre ärgerlich wenn du mehrmals auf die Zulassungstelle mußt. Einmal Änderung Papiere von LKW auf LKW mit H und dann irgendwann nochmal Änderung von LKW mit H auf Sonstige Kfz Womo mit H (was ja als typ im Fahrzeugschein auftaucht und sicher auch eine andere Schlüsselnummer mitbringt).

Ich denke beim T3 sollte das mit dem Womo eigetlich kein Problem werden denn den gabs halt sogar ab Werk als Womo (was bei manch anderem Transporter oder gar Geländewagen vielleicht gar nicht der Fall war).

Was den Innenausbau angeht dann halt zeitgenössisch bleiben. Beim Holz eines nehmen was für Fahrzeuge sinnvoll ist (einmal das thema gewicht aber auch das splitterverhalten). Dinge wie LED innenlicht, Alu Sandwichplatten, Alurollos, Kocher mit Thermoglasabdeckung oder Gas Elektroinduktionsfeld usw vermeiden - das eine oder andere mag es in den 80er und frühen 90ern schon gegeben haben und wenn man hier die 10 Jahres Regel ab '92 anwendet erst recht - dennoch vereinfacht es die Sache, wenn man bei dem bleibt was es im T3 so gegeben hat.
Bei der Technik würd ichs auch nicht übertreiben - spricht ein solarpanel(wenn man das braucht) dann lieber später dazubauen als zur H-Abnahme und Fahrzeugtpyänderung mit frischer solarinstallation vorzufahren

[TheWigald]

Moin,

oder um die Ecke gedacht, machst dir dein WoMo wie du es haben willst und baust ein Motor hinten rein, womit du eine grüne Plakette bekommst. Wenn du eh schon den JX hinten drin hast, dann kann man auf der Basis was anderes nettes hinten einbauen. Gerade mit einem Camperausbau sind ein paar mehr Pferdchen im Heck nicht die schlechteste Investition. Und ohne H hast du da mehr Freiheiten.

Grüße Dennis