Servolenkung undicht

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antibyte
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Servolenkung undicht

Beitrag von antibyte »

Hallo liebes Forum,

Ich quäle mich nun schon seit einigen Wochen mit meiner Servolenkung bzw. dem Lenkgetriebe herum.
Nachfolgende eine kurze Beschreibung der Symptome und der versuchten Lösungen:

- TÜV Termin stand an. Also nochmal, nach dem Winter, ein genereller Check
- Lenkgetriebe(Servolenkung) undicht --> es ist an den Lenkmanschetten feucht
- Lenkmanschetten abgezogen --> hier lief erstmal ein guter schwall Servoöl raus, im Servoöltank war nicht mehr all zu viel Öl drin
- Servoöl nachgekauft und reservoir wieder aufgefüllt
- Mit abgezogener Manschette einen Funktionstest gemacht --> das öl läuft relativ üppig an der, in Fahrtrichtung, linken Seite des Getriebes heraus
- Im Netz einen Dichtungssatz, neue Spurstangen und Lenkmanschette bestellt
- Das Lenkgetriebe ausgebaut, zerlegt und gereinigt
- Alle Dichtungen, O- RInge und Simmerringe ersetzt
- Das Lenkgetriebe wieder zusammengebaut (nach den von mir gemachten Fotos) und eingebaut
- GRÜNES Servoöl (das System war eigentlich komplett leer) aufgefüllt
- Servo entlüfet und Funktionstest
Die Ernüchterung:
- Es läuft nach dem Einbau des neuen Dichtungssatzes noch genauso stark heraus wie vorher
- Nochmal zerlegt und beschlossen, dass eventuell ein Simmering beim Einbau beschädigt wurde
- Neuen Dichtungssatz bestellt und das oben beschrieben wiederholt
Ergbenis:
- Immernoch undicht, das Öl läuft genauso wie vorher heraus
- Neues Lenkgetriebe bei buschef.de bestellt
- Lenkgetriebe eingebaut
- System befüllt und guter Dinge gewesen, es war schließlich ein neues Lenkgetriebe
Funktionstest:
- Es läuft Servoöl aus dem NEUEN Getriebe heraus
- Überlegt, dass das Öl eventuell in der Lenkmanschette stehen muss (was äußerst ungewöhnlich wäre)
- Lenkmanschetten montiert und System befüllt
- Es ist erstmal dicht, dann bläht sich die linke Manschette auf und das Öl schiesst links heraus

So, da steh ich jetzt mit meinem Talent. Mittlerweile kann ich das Lenkgetriebe mit verschlossenen Augen aus- und wieder einbauen, bin nen genzen Sack Geld losgeworden und habe keine Funktion.
Hat von euch bitte einer einen Tipp, was die Ursache sein kann?
Das wir die Dichtungen möglichweise 2x falsch montiert haben, hätte ich mir ja vorstellen können. Das aber ein neues Lenkgetrieb genau so undicht ist wie das alte, kann ich mir nicht erklären.
Ich werde das Lenkgetriebe reklmieren, wenn ich mir sicher bin, dass das die Ursache ist. Im Moment glaube ich es allerdings nicht.

Könnte eventuelle die Rücklaufleitung zu sein, sodass sich nur Druck in der Lenkung aufbaut, dieser aber nicht zurück kann? Schaum bildet sich im Servotank, also scheint auch Luft zu kommen.
Ist der Ölkreislauf zu den Manschetten hin offen, sodass das Öl gleich als Schmiermittel dient? Wäre ja sehr ungewöhnlich, mittlerweile würde ich es aber als gegeben akzeptieren.

Ich bin euch für jeden Rat äußerst dankbar.
Bei so einem Problem ist man manchmal geneigt dem guten Stück eine augenblickliche Feuerbestattung zuteil werden zu lassen...

Viele Grüße
antibyte
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Gecko7
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von Gecko7 »

Moin,

an Engagement fehlts Dir ja nicht...

Kann Dir keine Erfahrungswerte bieten, aber die Servolenkungspumpe verfügt meines Wissens doch über ein Druckbegrenzungsventil? Ggf. würd ich da als erstes mit der Fehlersuche anfangen.

Betreibe meine Servolenkung mit einer Pumpe aus dem Golf 3, keine Probleme bisher.

Gruß Chris
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CBSnake
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von CBSnake »

Moin,

rechts war es immer trocken? Normal müsste es ja dann auf beiden Seiten rausdrücken :-)

Überdruckventil ist ein guter Tipp, sitzt hinten an der Pumpe, verstopfter Rücklauf wäre auch ein Möglichkeit.
Im Stand ohne Lenkbewegung hast du einen simplen Kreislauf, Vor und Rücklauf müssten im Ventil (Sitzt vorne in der Lenkung) verbunden sein.
Lenkst du nun ein wechselt das zwischen Kreislauf und befüllen der einen Kammer und Rückführen des Öls aus der anderen.

Leitungen vertauscht? Geht das beim T3? dann könntest aber mit laufendem Motor und laufender Pumpe nicht lenken ;-)

Ich würde die Leitungen mal durchpusten, durchspülen. Das Überdruckventil kannst du ohne Manometer schlecht prüfen :-(

Grüße
Achim
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von luckypunk »

Ansonsten wende dich mal https://www.ihrlenkungsspezialist.de/ , die haben mir damals auch recht gut am Telefon helfen können. Denke das sie das Problem erkennen.
2E Luftansaug im rechten Ohr http://www.bulliforum.com/viewtopic.php?f=75&t=81806

"Mir kommt kein Auto ins Haus in dem man nicht Kacken, Schlafen, Kochen und mit soviel Gepäck reisen kann!"

antibyte
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von antibyte »

Vielen Dank für die zahlreichen Ideen und Tipps.

Das mit dem Überdruckventil klingt irgendwie plausibel. Ich habe vergessen zu schreiben, dass es nur bei maximalem Lenkeinschlag, egal welche Richtung, links rausdrückt.
Wird es die Dichtungen im Lenkgetriebe jetzt wieder zerschossen haben, wenn es das Überdruckventil wäre?
Kann man das Überdruckventil prüfen oder reparieren?
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CBSnake
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von CBSnake »

Immer links ist doch recht seltsam, wenn du rechts einschlägst ist die Seite eigentlich drucklos und mit dem Rücklauf verbunden, druck hast dort dann beim links einschlagen :gr :gr :gr Zumindest bei gängigen Lenkungen. Ich hab bei ZF, vermutlich der Hersteller deiner Lenkung, meine Lehre gemacht, allerdings war der T3 da schon durch ;-) Vom Prinzip her aber sollte das gleich sein.
Theoretisch könnte die linke Dichtung und eine Dichtung am Ventil in der Lenkung das schwächste Glied sein und deswegen immer dort durchdrücken.
Ich bin gespannt was rauskommt.

Prüfen kannst du das Ventil mit einem Manometer und die Pumpe gegen Last, im Fahrzeug also Endanschlag, musst das Manometer halt in den Druckschlauch nach der Pumpe einbinden :-) Und dich noch schlau machen was die Pumpe bringt bzw wann das Ventil öffnen müsste.

Grüße
Achim
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antibyte
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von antibyte »

Hab mich gerade nochmal mit meinem Chefmechaniker getroffen und die Sache vor Ort mit ihm erörtert.
Wir haben jetzt folgende Theorie:

- das Lenkgetrieb war bzw. ist in Ordnung, wahrscheinlich ist auch das alte gut gewesen
- die Rücklaufleitung ist frei, sonst würde der Druck auch bei laufendem Motor, ohne Lenkeinschlag aufgebaut werden und es spritzen
- das Überruckventil (Oder Überströmventil, so kenne ich es von Pumpen aus der Industrie) in der Servopumpe öffnet nicht, wenn die Lenkung auf Anschlag geht

Nun der Part, wo ich euch um eine Bestätigung bitten würde.

Unsere Theorie basiert auf der Annahme, dass der Rücklauf zwischen Lenkgetriebe und Servo immer offen ist AUßER, wenn die Lenkung auf linken bzw. rechten Anschlag geht, da der Ventilblock am Lenkgetriebe dem Öl eigentlich sagt, hilft dem Lenker beim lenken und drück auf den Kolben. Sprich, in diesem Moment würde so oder so nix über den Rücklauf zurück fließen. In diesem Moment müsste dann das Ventil in der Servopumpe öffnen und die Druckseite hin zur Saugseite aufmachen, um das Öl nicht mehr zum Lenkgetriebe zu fördern. Wenn das Ventil in der Servo das nicht mehr macht, sucht sich der Druck den Weg des geringsten Wiederstandes und das ist in dem Fall wohl der Simmerring, der auf der Lenkstange, im Rohr an der Lenkung sitzt und nach links abdichtet. Deswegen ist es auch immer die gleiche Stelle, aus der es raus haut.

Kann das soweit passen?

Die Frage die jetzt noch ist und die sich wohl nur durch einen Test lösen lässt, ist der Simmerring jetzt im Eimer oder hat es ihn nur umgestülpt, als die 150bar nicht mehr wussten wohin?

Ich werde jetzt mal ne neue Servopumpe und nochmal nen Dichtsatz für das Lenkgetriebe bestellen und über Ostern werden wir dann versuchen die öligen Eier zu finden...

Bitte ergänzt oder hinterfragt, falls an der Theorie oben etwas falsch ist.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag :-)
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von CBSnake »

Hi,

Quasi stimmt eure Theorie. ;-)

Motor an keiner am Lenkrad ;-)
Die Pumpe fördert vorne an der Lenkung ist ein direkt Durchgang von Vorlauf zu Rücklauf

Einer dreht am Lenkrad, unten am Ventil verdreht sich nun, sobald Widerstand an den Reifen das Ventil, Vorlauf geht auf die Druckseite, Rücklauf auf der Seite Gegenüber, das Öl dort muss ja wohin. Das ganze geht nur solange bis sich die Reifen entlastet haben. Dreht man nur ein wenig kommt nur kurz Druck, dann ist er wieder weg.

Einer geht mit dem Lenkrad auf Anschlag, nun kann der Reifen nicht mehr "folgen" der Druck steht dauerhaft an, das Überdruckventil hinten müsste öffnen. Wenn nicht verliert wohl die Dichtung ;-) Vermutlich ist eine der Dichtungen die im Ventil links/rechts trennen schwächer als die rechte weshalb es immer die Linke bläst.

Grüße
Achim
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von antibyte »

Hallihallo,

Problem gelöst.

Tatsächlich war die Ursache allen Übels die Servopumpe.
Nachdem das neue Lenkgetrieb auch wieder undicht war haben wir die Servoumpe ersetzt und die alte geöffnet. Hier zeigte sich, dass das Überdruckventil stark verkrustet war und sich nur mühsam öffnen lies.
Wir hatten die Hoffnung, dass in dem neuen Lenkgetriebe das Öl am Simmerring eventuell nur vorbei gedrückt hatte. War leider Fehlanzeige. Auch mit der neuen Servopumpe hat es aus dem Getriebe gespritzt. Also das neue Lenkgetriebe auch geöffnet und siehe da, der dem Ventilblock zugewandte Simmerring war gebrochen. Diesen ersetzt, alles zusammengebaut und:

JUHU, es war alles dicht.

Fazit:
- Das alte Lenkgetriebe wurde vermutlich auch durch das defekte Überdruckventil in der Servopumpe getötet
- Das alte wäre wahrscheinlich mit einem Dichtsatz, wie dreimal durchexerziert, wieder dicht gewesen, wenn die Servopumpe nicht kaputt gewesen wäre
- Die alte Servo ist in den Schrott gewandert
- Mit der neuen Servopumpe und dem neuen Lenkgetriebe inklusive neuen Spurstangen ist wieder alles im grünen Bereich und er lenkt sehr geschmeidig
- Noch Spur einstellen lassen und gleich neue Reifen drauf
- Das alte Lenkgetriebe werden ich überholen und dann als Ersatzteil einlagern

Ich danke euch allen für die Tipps und Ideen.
Eventuell wäre dieser Thread etwas für den Bereich "Anleitungen und Problemlösungen für T3".
Falls Bedarf ist, kann ich Fotos vom inneren des Lenkgetriebes bereitstellen. In diesem Fall bitte PN an mich. Bitte übt euch aber in Geduld. Ich bin hier nicht so oft online.

Viele liebe Grüße
antibyte
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von wodipo »

Vor dem Lenkgetriebe habe ich auch Respekt, nachdem mir mal eine Rücklaufleitung (Passat TDI) durchgerostet ist.
Daher weiss ich auch, dass der Druck an den Endpunkten am grössten ist. Links vielleicht unterschiedlich, weil das Lenkgetriebe unsymetrisch ist.
Für die Pumpe gibt es auch einen Dichtsatz für ca. 15 Euro. Weiss aber nicht ob das Überdruckventil damit abgedeckt gewesen wäre.

Jedenfalls habe ich bei allen meinen anderen Fahrzeugen die Hydraulikflüssigkeit präventiv erneuert, bevor so was passiert. Es scheint nur Mercedes zu sein, die den Hydraulikölwechsel nach Serviceplan machen. Eigentlich unverständlich, dass man mit so alter schwarzer Brühe (nach >10 Jahren) nicht rechtzeitig agiert.
Aber mein Bus hat Armstrong, ohne Hydraulik.
Grüsse,
Dietmar

Um mein Wissen zu erweitern, teile ich meine Erfahrungen mit Interessierten.
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Re: Servolenkung undicht

Beitrag von Railslide »

hoch damit.

mir läuft Brühe aus dem beifahrerseitigem Faltenbalg an der Servolenkung.
Ist das die gleiche Problematik, wie Links?

Wo finde ich eine Explosionszeichnung der Servolenkung? Die paar Dichtungen zu tauschen, kann ja nicht so schwer sein.
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