Weinsberg-Klappdach möglichst sinnvoll aufbauen - wie ist das im Westfaliadach genau gelöst?

[PatrickausKiel]

Hallo zusammen,
nach leichtem Wassereinbruch auf Reisen habe ich mich entschlossen, den von Vorbesitzer hingebastelten Zeltstoff neu anzufertigen und hoffe hier auf die eine oder andere Anregung.
Die Befestigung auf dem Dach und das Klappbett habe ich bereits nach Westfalia-Vorbild aufgebaut. Jetzt möchte ich die Anbindung des Stoffes im Dach sowie den Himmel neu machen.
Den aktuellen Stand sieht man hier:




Im Prinzip ist der einlaminierte Rahmen nicht verkehrt, allerdings neigt das Dach stark zum Verdrehen in sich, wenn man es öffnet oder schließt, weil der Griff in der Mitte ist und das Dach von zwei Gasfedern auf den Seiten gehalten wird, die natürlich unabhängig voneinander ausfahren. Zudem stört mich die Verschraubung mit Sprenglerschrauben von außen. Wie sieht das genau im Westfaliadach aus? Meine Idee ist, eine Kederschiene ins Dach einzubauen und einen Keder an den Balg zu nähen , sodass ich den Stoff relativ einfach ein- und ausziehen kann. Aber wie bekomme ich die Dachschale einigermaßen steif?
Die zweite Frage betrifft den Himmel. Hier werde ich ein schlecht verklebtes dünnes styrodur und einen Kunstleder-Betug rauspopeln, muss dann aber natürlich was neues draufmachen. Macht hier eine Dämmung Sinn? Oder ist es hier am besten, irgendwas draufzuflocken oder so? Mein Wunsch ist, dass es sauber und wertig aussieht, also Teppich drankleben oder so kommt eher nicht in Frage.

Danke vorab für Eure Ideen
+VG

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[PatrickausKiel]

So ... update:

Ich mach die Dachschale jetzt leer, das ist schlimmer als Tapete im Altbau. Offenbar sind die Holzleisten sieben mal einlaminiert worden, trotzdem klemmt der Dämmstoff locker drunter und der Schmock kriecht in die Ecken. Daher eine neue Frage: Wie sind in anderen Klappdächern -v.a. Westfalia- die Beschläge befestigt? Gibt es außer dem GFK dort stabilisierende Elemente, z.B. einen festen Rahmen? Ich kenne nur diese Verstrebungen an den vorderen Ecken. Fotos von innen/nackt wären weiterhin toll...

Und noch ne Frage: ist das überhaupt ein Weinsberg-Dach? Der Form der Rippen nach zu urteilen ist es glaube ich eher eins von Westfalia?! Nur die Ecken hinten sind sonst glaub ich etwas anders...


Danke vorab! :)

[Butze]

Das ist kein Westfalia. Die sind hinten anders. Optik hatten damals aber viele sehr ähnlich.

Ich würde das Dach abbauen und umgedreht auf Böcke legen, dann den ganzen alten Mump sauber entfernen. Die Holzleisten sehen ja noch gut aus, aber scheinen ja wohl keine mechanisch gute Verbindung mit der GFK Schale zu haben. Da sollte man ggf nochmal ordentlich mit Harz usw. nachbessern. In dem Zuge ggf. auch die Schrauben aussen entfernen und die Löcher schließen.

Der Balg wird bei Westi mit Kederband getackert (bis 85) oder mit Aluschienen geschraubt (ab 85) OBEN.
Beides ist eine dauerhafte und gute Verbindung. Jeweils auf der INNENSEITE der Leisten, so dass von Innen keine Nadeln oder schrauben zu sehen sind, da der dann über der Befestigung hängt. Auch dafür ist es besser die Schale vor sich zu haben, als Überkopf zu arbeiten. Aber vorm Abbauen die Maße zur Karosse bestimmen!

[Oliver_e30]

Bist noch zu früh dran, irgendwann die nächste Zeit, auf jeden Fall vor dem Winter kommt mein Westfalia Dach runter, dann kannst Du Bilder haben.

Auf den ersten Blick siehts aber ähnlich aus, auch bei meinem Dach ist ein Holzrahmen runderum, an dem das Zelt befestigt ist, wie das hinten bei den Scharnieren ist, kann ich die nächste Woche nachsehen, wenn ich in der Halle bin.

[Oliver_e30]

So, Bus gestern aus der Halle geholt, in der kann ich das Dach nicht aufklappen. weiß, bissl spät, aber vielleicht interesseirt es Dich ja trotzdem noch.
Also die Scharniere hinten sind über ein U-Profil seitlich ans Dach geschraubt.
Kein Kontakt zur Holzleiste.

[PatrickausKiel]

So, Bus gestern aus der Halle geholt, in der kann ich das Dach nicht aufklappen. weiß, bissl spät, aber vielleicht interesseirt es Dich ja trotzdem noch.
Also die Scharniere hinten sind über ein U-Profil seitlich ans Dach geschraubt.
Kein Kontakt zur Holzleiste.

Oh ... cool! Ja, dass sie dort seitlich angebaut sind, hatte ich mir schon gedacht, weil man in der Regel außen die Schraubenköpfe sehen kann. Den Rest hab ich mir bei einem Überschlag-Auto auf dem Hof von meinem Bullischrauber anschauen können, von daher hab ich jetzt schon ein bissen mehr ne Idee bekommen. Mein Stand ist, dass das Dach von innen jetzt picobello sauber ist, inklusive des Rahmens, den ich rausgerissen habe.

Jetzt mache ich aus Hartholz einen neuen, laminiere das Glasdachloch zu und klebe dann innen ein kaschiertes Velours ein.

Also gäbe es schon ein paar Fragen, die perspektivisch zu klären wären:
1. Wie klebe ich das Holz (Ipe, relativ hoher Harzanteil) am besten in die Schale?
2. Womit lamiere ich? mit einem x-beliebigen Glasfasergewebe plus irgendein 2K-Epoxydharz? Oder lieber Polyester? oder ganz was anderes?
2. Womit klebe ich den Bezugsstoff ein?

Danke & VG

[p40p40]

Meine Idee ist, eine Kederschiene ins Dach einzubauen und einen Keder an den Balg zu nähen , sodass ich den Stoff relativ einfach ein- und ausziehen kann.
Danke vorab für Eure Ideen

Das einfache ein/ausziehen wäre schon von Vorteil da man sich dann verschiedene Faltenbälge anfertigen kann einen für den Süden mit viel Fliegennetz und Durchlüftung und für den Norden einen aus Schlafsackstoff . Das mit dem Keder ist nicht ohne ! Unten würde dann eine doppeltes Klettbad reichen .
In der Mitte des Faltenbälge rundherum einen Tunnel in dem ein Gummibandl läuft . Bei Wind muß der nur gespannt werden und schon schlägt nichts mehr .
LG Markus

[Quixote]

GFK repariert man mit Epoxydharz. Polyesterharz schrumpft zu stark. Also brauchst Du mal min 1kg Epoxydharz plus Härter. Zum laminieren einfach so, zum kleben etwas eingedickt. Den neuen Bezug/Himmel klebst Du mit Sprühkleber ein. Würth ist toll und teuer, Pettex könnte auch reichen. Ich habe gar nichts mehr rein gemacht, tropft mal etwas Kondenswasser, ok, aber lässt sich top sauberhalten. Die Dachluke würde ich nicht zumachen (Kondensation).
Zum Harz sei angemerkt dass Du für Deine Zwecke besser mit einem Laminierharz mit min 1h Topfzeit arbeitest. Darunter gäbe es, das wäre reizvoll, auch Harze mit nur 15min Topfzeit. Das kann gehen, allerdings musst Du den Behälter in dem Du das Harz anmischst dann kühlen.