Anlasser gibt elendes Kratzen von sich

aktueller Austausch, T4 bezogen

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Leinad20
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Anlasser gibt elendes Kratzen von sich

Beitrag von Leinad20 »

Moin,

also bei meinem T4 ('92er, 2,0l, 4-Zylinder) kratzt seit ein paar Tagen der Anlasser ganz gemein. Ist auch egal ob warm oder Kalt. Mal isses mehr, mal wieder weniger und ganz selten kratzt es auch garnicht.

Jetzt habe ich in meinem guten Golfbord (Golf II issn Traumauto für Bastler :-) ) gelesen, dass man Anlasser Prinzipiell ausbauen und reparieren kann. (da stand was von Magnetschlater und ...-Hülse... :gr ) Geht das bei mir auch oder issn neuer Gebrauchter eher zu empfehlen? Ach ja und gibts was worauf ich beim Ein und Ausbau besonder achten sollte?

Wie immer dankbar über eure Ratschläge

Daniel
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X_FISH
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Beitrag von X_FISH »

Beschreib' mal das Kratzen. Klingt es so als ob er "nachläuft"? Du hast den Schlüssel bereits losgelassen, aber er "schreit" noch einmal kurz auf?

Laut VW kein Problem. Macht meiner seit ca. 4 Jahren gelegentlich. ist mir auch schon bei anderen Fahrzeugen untergekommen (Dienstfahrzeuge von Ford).

Grüße, Martin
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PHo
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Beitrag von PHo »

Wenn er schon beim Einrücken kratzt ist der Schiebemechanismus schwergängig.

Ich hab für den T3 mal eine Anleitung erstellt, prinzipiell kannst du die bis auf den Montageteil auch auf die inneren Werte für jeden anderen Anlasser verwenden. Das Grundprinzip ist überall gleich.

Peter
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Beitrag von Leinad20 »

X_FISH hat geschrieben:Beschreib' mal das Kratzen. Klingt es so als ob er "nachläuft"? Du hast den Schlüssel bereits losgelassen, aber er "schreit" noch einmal kurz auf?
Also das Kratzen ist sowohl beim Starten als auch noch kurz wenn der Motor schon läuft. Soll heißen, ja, der Anlasser läuft kratzend nach.
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Beitrag von Leinad20 »

PHo hat geschrieben:Wenn er schon beim Einrücken kratzt ist der Schiebemechanismus schwergängig.
Peter
Also die Anleitung schaut ja schon mal gut aus. Aber ich würde gern mal verstehen, jetzt wo ich die bilder schon gesehen habe, was dieses Kratzgeräuch veruhrsacht.
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Leinad20
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Beitrag von Leinad20 »

Auje! Von wegen jahrelang damit rumfahren. Gerade hat das Ding nur noch geklackt wenn man gestartet hat, und dann kam Qualm aus dem Anlasser. Nach dem Anschieben ging er wieder...

Das wohl mal kein gutes Zeichen... :-?
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PHo
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Beitrag von PHo »

Der Anlasser läuft ja nicht ständig mit, d.h. das er nur kurz sein Antriebsritzel nach vorne schiebt um dann die Schwungscheibe zu drehen. Dreht der Motor dann aus eigener Kraft und du lässt den Zündschlüssel los, rückt der Anlasser wieder aus, d.h. das das Ritzel zurückschnellen muss.

Ist diese Ein-Ausrückmechanik schwergängig, kommt es zum erwähnten Kratzen, da der Anlasser beim starten schon zu drehen beginnt bevor er überhaupt sein Ziel erreicht hat. Ein schnell drehendes Zahnrad trifft also auf ein stehendes -> Kratzgeräusche bis es einrastet.
Läuft der Motor und der Anlasser kommt nicht schnell genug heraus, wird der Anlasser vom Motor angetrieben und wird drehzahlmäßig überfordert. Dann entsteht das Singen und ggf auch Kratzen beim Trennen der Zahnräder.

Wenn der Anlasser schon qualmt, läuft er so schwergängig, das es zu einem Kurzschluss kommt und die Isolierung der Wicklungen sich in Wohlgefallen auflöst. In deinem Fall ist ein neuer (gebrauchter) Anlasser wohl überfällig, da hilft keine Reparatur mehr. Er wird es nicht mehr lange machen.

Noch ein Hinweis: Die Brandgefahr bei Überlastung ist nicht zu unterschätzen, die Hitze bleibt noch ne Weile drin :-bla

Peter
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Peter

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Leinad20
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Beitrag von Leinad20 »

Na wenn das mal nicht ne Kompetente Anwort war. Warum findet man so schön formuliertes eigentlich nie in diesen "Jetzt helfe ich mir" und "So wirds ..."-Büchern?

Jedenfalls mal wieder vielen Dank an alle!
danuntermdach
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Re: Anlasser gibt elendes Kratzen von sich

Beitrag von danuntermdach »

Hallo, ich hoffe es ist ok, wenn ich den Thread hier wieder aufmache und hier meine Erfahrung und Fragen zum besten geben, denn es passt ganz gut zum Thema.

Das mit der Brandgefahr will ich nur unterstreichen. Ich hatte kürzlich die Situation das die Werkstatt ein neuen Anlasser in meinen T4 Benziner eingebaut hat. Am selben Tag der Abholung kam plötzlich während langsamer fahr an einer Kreuzung laute Geräusche aus dem Motorraum und als ich in die Motorhaube schaute fing der Anlasser auch schon an zu qualmen und zu brennen. Ich hatte zum Glück einen Feuerlöscher im Auto und konnte Schlimmeres dadurch verhindern. (Merke, habe immer einen kleinen Feuerlöscher dabei!)

Mein Schrauber schaute sich das an und stellte fest, dass die Zähne der Schwungscheibe durch Verschleiß einen Grat hatten, der das Ritzel an der Schwungscheibe hielt. Somit lief der Anlasser beim fahren mit. Interessant ist aber, dass er auch nicht direkt aus ging, obwohl der Motor aus und Zündschlüssel gezogen war. Mein Schrauber meinte, weil das Ritzel noch draußen war und deswegen der Magnetschalter nicht zurück gehen konnte. Folglich dauerhaft Strom und letztlich ein Kurzschluss mit Brandentwicklung weil das Ritzel trotz Strom zufuhr nicht mehr drehte sondern im Schwungrad gehalten wurde.
Den Grat im Schwungrad hat er nun bei laufenden Motor abgeschliffen in der Hoffnung das nun das Ritzel wieder rein und raus geht.
Er erklärte mir, das ich hören solle ob der Anlasser beim starten bzw. Laufen des Motor komische Geräusche macht und dann mitläuft.
Nun bin ich verunsichert. Ich weiß nicht wie es klingt wenn das Ritzel mitläuft. Offensichtlich habe ich es davor ja auch nicht gehört bis es zu spät war und ein sehr lautes Geräusch vom Anlasser ausging.

Kennt vllt. ein Mensch das Problem und kann mir das Geräusch beschreiben? Oder hat jemand eine Idee wie ich das anderweitig prüfen kann, ob das Ritzel mitläuft? Oder eben nicht mitläuft und brav in seine Ausgangsposition gegangen ist.

Beim letzten Mal war es gerade noch gut ausgegangen, aber ich habe schiss das es nochmal passiert und beim nächsten Mal bin ich im Urlaub oder stehe nicht in einer verkehrsberuhigten Gegend.

Danke schonmal für eure Hinweise.

Gruß Daniel
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