Sand- und Nassstrahlsets?

Hier gibt es technische Dinge, die nicht eindeutig einem Fahrzeug zugeordnet werden können....

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derseb
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Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von derseb »

Hi Leute,

kennt einer diese Sandstrahlaufsätze für Hochdruckreiniger (Kärcher und Konsorten)?
Es gibt sie recht günstig inner Bucht und hab mich gefragt, ob das was bringt zum Fugenentrosten. Hochdruckreiniger hätt ich zur Hand.

Aber was haltet ihr davon, mit Wasser auf die Fuge zu strahlen??

Sollte was nach innen gehn, wärs mir erstmal wurst, der Wagen ist eh grad komplett nackt.
Pfiads eich,

derseb

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Domi
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Beitrag von Domi »

find ich blöd, wer sagt dir dass du die engen Zwischenräume nacher wirklich wieder trocken bekommst?
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Grüße: Domi
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Das gute am 5 Gang... Du kannst 4x runterschalten :muaha
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Beitrag von derseb »

Klar, garantieren kanns keiner,
aber wenn ich den Bulli einige Tage in der Sonne trocknen lasse bevor ich die Fugen innen und aussen versiegle, sollte meiner Meinung nach keine Feuchtigkeit mehr drin sein oder?!
Pfiads eich,

derseb

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Hannover Edition
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Beitrag von Hannover Edition »

Mir besteht das auch noch bevor.Werde aber eine Sandstrahlpistole nehmen und die vorne zusammendrücken.So habe ich dann eine klassische fugenspritze....dann vertan drauf und den bulli in schräglage versetzen....
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Bullimichel
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von Bullimichel »

Das Problem mit den Fugen ist, das dort die Verklebung ist. Ich weis nicht genau, was dort verklebt wurde, ich weis nur das es sich scheiße sandstrahlen lässt. :box
Rost, Farbe, Zunder alles was fest ist, kann man gut sandstrahlen. Gummi, Silikon und ähnliches geht schlecht ab.

Ich hatte mir einen Schaber-Kratzer aus einem alten Ostschrauben"zieher" gebaut, weil schön weich.
In längsrichtung um 90° die Spitze umgebogen, diese am Schleifbock von "innen" geschärft. Jetzt kannst du den größten Teil einfach mit dem neuen Werkzeug rausschaben oder kratzen.
Den Rest habe ich mit einem geschärften Eisensägeblatt rausgeholt. Lasst euch was einfallen! :nö
Gaaanz tief im innern, wo es trotzdem rostet-kommt man eh nicht mechanisch rann. Ohne Gewalt natürlich oder extrem Durchrostung, wo von der Seite in die Fuge sehen kann. :lol:
Wenn von draussen fertig, dann von innen mit Mike Sandres fluten. So habe ich es gemacht und hoffe, das es richtig war.

Gruß Michael
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von puckel0114 »

Die Fugen sind nicht verklebt, sie sind lediglich von außen mit Karosseriedichtmasse abgedichtet.
Gruß aus Bielefeld
Volkmar
holger253-299
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von holger253-299 »

Moin,
Fugen freikratzen und dann sandstrahlen ist eine brauchbare Methode.
Der Sand der in die Fugen gedrückt wird sollte allerdings auch komplett wieder heraus. Das ist schon trocken keine einfache Sache.
Bläst man ein Sand-Wasser-Gemisch in die Fugen bleiben nach dem Abtrocknen vermutlich nicht nur einzelne Sandkörner in den Fugen zurück sondern zusammen geklumpte Brocken.
Wenn ich dann noch dran denke, das das endgültige Trocknen der Fugen mindestens so lange dauert wie der erste zarte Rostansatz auch braucht um die T3-Fugen wieder für sich zu entdecken...
Diese Kärcher-Methode mag OK sein für Flächen oder grobe Konstruktionen. Bei Fugen halte ich das für eher suboptimal.
Trocken strahlen ist da deutlich besser sein. Aber das wäre dann genau wie der Rest der Fugenbearbeitung ein anderes Thema.
Grüße
holger
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von MopedHeinz »

mit dem Baumarkt-, Discounter-Dremel geht es auch;
danach Sandstrahlen und wieder versiegeln ( Zinklack, Primer, Füller/Lack )
luckypunk
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von luckypunk »

Das Wasser macht nix, muss halt nur schön trocknen. Was schlimmer ist: die Rückstände, darunter eben Rost und Metall, lönnenüberall reinlaufen, ist also vorprogrammierter Rost. Und eins sollte klar sein: man bekommt Porenrost niemals aus den Fugen raus, geht technisch einfach nicht. Ob mit Sandstrahlen, schleifen oder sonstwas....

Also muss man eh den Restrost konservieren/ von der Luftfeuchtigkeit schützen. Da hilft halt nur Fluid und Fett, da es halt aktiv bleibt und überall hinkommt. Somit kann man sich eigentlich alle Massnahmen ausser dem groben Sauberkratzen echt sparen.

Man kann vorher noch zusätzlich mit Owatrol arbeiten, das kriecht ebenfalls überall schön rein, bleibt elastisch. Drüber dann halt noch Fett.

Fertan macht wenig SInn, es läuft zwar ebenfalls schön rein, aber es ist wasserlöslich, das heisst der Untergrund muss absolut fettfrei sein, und auch das ist in den Fugen fraglich zu schaffen, da man nicht sicher Rückstände von Dichtmasse, eventuell Hohlraumkonservierung, Silikone und was auch immer entfernen kann...ausser man flutet alles stundenlang mit nem Fettlöser...

Also muss da eh Fett drüber....

Ach ja: ich hab so nen Sandstrahlset an meinem Nilfisk hängen, geht erstaunlich gut, hat so einige Vorteile:
-man kann billigen Quarzsand nehmen
-es fliegt kein Staub rum den man dann wieder abwaschen muss (einschliesslich von Nachbars Fassade und Fenster, wie ich es mal geschafft hab....)
-man braucht keinen Kompressor der ordentlich Leistung hat für ne vernünftige Sandstrahlerei. Falls man schon nen mittelstarken HDR hat, ist es also auch günstig. Oder man legt sich den halt zu, ich hab den auch für andere Zwecke gebraucht, also war diese Investition eh nötig.
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von Gadjit »

Moinsen,

Ok das heißt also für die großen Flächen der Karosse und Achsteile kann man das Verfahren gut verwenden aber von der gezielten Anwendung zum Fugen endrosten ist abzuraten ? Hat das denn schonmal jemand zum großflächigen entlacken bzw. "anschleifen" am bulli benutzt und mag seine Erfahrungen teilen?

Gruß,

Chris
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von luckypunk »

Bei Rostentfernung gibt es nur alles oder nix. Entweder du bekommst ihn ganz weg (an Flächen/sichtbaren Bereichen machbar) und dann stinknormaler Lackaufbau, oder hast irgendeinen Restrost...wie eben in Fugen und Überlappungen.

Damit der nicht irgendwann aufblüht, musst Du ihn KOMPLETT von Luft und Wasserzufuhr schützen. Das geht in den Fugen aber nur mit aktiven Rostschutzmitteln, da hier die Karrosserie arbeitet, ein aushärtender Schutz wird also irgenwann reissen. Und diese Risse reichen um Restrost mit Luft und Feuchte zu versorgen. Und nein, Du kannst auch die Fuge nicht so hermetisch mit Fugenmasse abriegeln das da keine Luftfeuchte hinkommt. So dicht wird das nicht. Es reicht ja schon die Luftfeuchte, die kommt überall hin, schlägt sich bei Temperaturabfall nieder.

Deswegen eben zB Fett, das reisst nicht bzw. kriecht, sobald es warm wird, nach, deswegen aktiver Schutz.

Und würde Fugen auch nicht massiv auskratzen. Dabei beschädigt man sicherlich auch intakten Lack. Und egal wie Du das anstellst, an alle Roststellen kommst Du eh nicht ran.

Ich würde das so machen:
- Fuge entkitten und losen Rost entfernen. Das geht an manchen Stellen mit Pressluft von innen, an anderen mit einer möglichst dünnen, flexiblen Messerklinge. Damit einfach alles loses Material rausschieben/kratzen. Geht auch mit irgendwelchen härteren Kunststoffteilen, wie etwa Spachtel oder ähnliches.

- im sichtbaren Bereich bis aufs Blech von Hand blankschleifen. Hier kann man auch Fertan zusätzlich zur Sicherheit anwenden. Vorher immer mit Isopropanol entfetten, alles andere auf Erdölbasis ist nicht hundert% fettfrei! Ist einer Hauptanwendungsfehler bei Fertan....

Was auch ganz gut geht: OwatrolCIP. Das ist etwas dicker als das normale Owatrol, dafür hält es auch auf blankem Metall.

Dann hier Lackaufbau, aber eben nur soweit in die Fuge rein wie es sicherr rostfrei ist. Nach Trocknung dann die Fuge mit ner dünnen Wurst zumachen, aber eben nur so das die Fuge vor Spritzwasser geschützt ist. Im Prinzip soweit auch der Lack geht. Nicht komplett damit auffüllen!

- von der Rückseite die Fuge mit zB MS fluten. Das geht ganz gut mit nem Heissluftfön: das Fett auf die Fuge mit ner Spachtel draufkitten, dann mit dem Fön alles aufheizen. Das Fett wird flüssig und läuft von selbst in die Fuge. Schön durchwärmen, dann verteilt sich das Fett als Film überall. Das kann man dann nochmal im Sommer, wenn der Bus voll aufgeheizt ist, sehr schön wiederholen.

Somit hast Du Spritzschutz von aussen, ausserdem läuft das Fett nicht raus. Und in der Fuge aktiven Rostschutz.

Mancher tut noch vor dem Fett Owatrol rein. Läuft schön durch, ist toll, aber das härtet mit der Zeit aus. Kann also wieder Risse bilden. Muss also auch wieder Fett drüber...kann man sich also sparen.
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Re: Sand- und Nassstrahlsets?

Beitrag von Gadjit »

Super, danke für die ausführliche Erklärung!! Werde das dann wohl mal bei meinen Fugen genau so machen :)
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