Kopfdichtung zwingend austauschen?

Hier gibt es technische Dinge, die nicht eindeutig einem Fahrzeug zugeordnet werden können....

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aki-108
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Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von aki-108 »

Guten Tag zusammen,

Für Meinungen wäre ich dankbar:

T3 TD:
Die Kopfdichtung ist undicht, vorne kommt etwas Wasser raus, hinten etwas Öl. Beides nicht sehr viel, es tropft nichts auf die Straße. Morgens gibt es jedoch eine große weisse, leicht bläuliche Rauchwolke.

Der Zylinderkopf war bei 120.000 km schon mal vom Vorbesitzer neu gekauft worden.

Weil der Motor jetzt 320.000 Kilometer drauf hat, rät mein Mechaniker dazu nichts zu machen, außer es würde wesentlich schlimmer werden. Grund: Man kann vorher nicht sagen ob es feine Unebenheiten gibt, die dann abgeschliffen werden müssten. Und das wäre für so einen alten Motor nicht gut, weil der sich dadurch erhöhende Druck wiederum die Pleuellager kaputt machen kann.

Was denkt ihr - muss eine undichte Kopfdichtung unbedingt neu gemacht werden, weil das "viele Folgeschäden" nach sich zieht, wie ich an anderer Stelle las?

Danke und Gruß,

Aki
bobderbus
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von bobderbus »

Hallo aki-108,

Ich würde die Kopfdichtung machen, weil wenn sie schon nach Außen undicht ist dauert es nicht lange und sie geht ganz in Dutt.
Wenn Unebenheiten im Zylinderkopf sind kann man den planen lassen, zum Ausgleich des Verdichtungsraumes, damit es keinen höheren Druck gibt, gibt es Kopfdichtungen die das wieder ausgleichen (unterschiedliche Stärken der Dichtung) ein Motoreninstandsetzer, der auch den Kopf planen kann, kennt sich mit sowas aus und kann dir die richtige Kopfdichtung mitgeben oder bestellen.

Ansonsten hat dein Mechaniker schon recht, wenn man den Kopf Plant und keine ausgeglichene Kopdichtung nimmt, ist der Kompressionsdruck höher und das geht zu Lasten der Pleul- und Kurbelwellenlager.
Viele Grüße aus Steinenbronn

Klaus, Tine und Bob (der Bus)

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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von aki-108 »

ah ... das hat er wohl nicht gewusst dass es verschieden dicke Dichtungen gibt ...

danke für den Hinweis, auch wenn mir natürlich lieber gewesen wäre "das ist bei dem Alter normal, 100.000 macht der noch locker" ;)

Gruß,


Aki
Syncrodirk2
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von Syncrodirk2 »

Hallo,

also bei 320000km auf der Uhr gebe ich dem Motorblock keine 100000km mehr!

Gruß Dirk
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Atlantik90
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von Atlantik90 »

große weisse, leicht bläuliche Rauchwolke.
Das hat nicht unbedingt mit der Zylinderkopfdichtung zu tun.
Sollte Wasser in die Zylinder kommen, dann kommen auch Verbrennungsgase in dein Kühlsystem. Das Vorhandensein solcher läßt sich chemisch prüfen. Dafür gibt es ein Testsystem (schon seit Jahrzehnten).
- Benutzt du zum Starten deines Motors den KSB? Wenn nein, dann tu das mal.
- Hast du die Funktion deiner Glühkerzen geprüft? Wenn nein dann tu das mal und tausche die defekten.
- Hast du schon mal in dein Ansaugsystem geschaut, wieviel Öl da drin ist? Wenn nein, dann tu das, denn ein verschlissener Turbo bringt über die Wellenlagerung Öl in den Ansaugtrakt und das führt auch zu Blaurauch - auch beim Starten.
vorne kommt etwas Wasser raus, hinten etwas Öl.
Was ist bei dir vorne und hinten? Wenn Fahrtrichtung vorne, dann ist häufig der Kühlwasserstutzen am Zylinderkopf undicht und das sieht dann bei ungenauer Betrachtung aus als wäre es die Dichtung -> saubermachen und genau prüfen, ggf. mit geignetem Tester abdrücken. Bei hinten Öl sind es oft auch die Ventildeckeldichtung oder der Simmerring an der Niockenwelle.
ein Motoreninstandsetzer, der auch den Kopf planen kann
Die Köpfe der VW-Diesel im T3 plant man nicht wegen des Sitzes der Wirbelkammern.
wenn man den Kopf Plant und keine ausgeglichene Kopfdichtung nimmt, ist der Kompressionsdruck höher
Nachdem die Köpfe der VW-Diesel im T3 keinen in den Zylinderkopf eingearbeiteten Verbrennungsraum haben, der sich durch das Planen verkleinern würde, erhöht sich die Verdichtung des Motors durch Planen praktisch nicht. Da sind Toleranzen der Zylinderkopfdichtung erheblich signifikanter.

Ich würde erst also mal eine genaue Diagnose machen, bevor ich entscheide, was eventuell gemacht werden kann. In Frage kommen bei der Laufleistung und je nach Zustand und Geldbeutel mehrere Varianten, die zb: auch vom gebrauchten Komplettmotor mit geringerer Laufleistung über einen überholten Motor mit ggf. einigen neuen Anbauteilen............ bis zum Verschrotten des Fahrzeugs reichen.
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von bobderbus »

Syncrodirk2 hat geschrieben:Zitat:
ein Motoreninstandsetzer, der auch den Kopf planen kann
Die Köpfe der VW-Diesel im T3 plant man nicht wegen des Sitzes der Wirbelkammern.

Zitat:
wenn man den Kopf Plant und keine ausgeglichene Kopfdichtung nimmt, ist der Kompressionsdruck höher
Nachdem die Köpfe der VW-Diesel im T3 keinen in den Zylinderkopf eingearbeiteten Verbrennungsraum haben, der sich durch das Planen verkleinern würde, erhöht sich die Verdichtung des Motors durch Planen praktisch nicht. Da sind Toleranzen der Zylinderkopfdichtung erheblich signifikanter.
:oops: Stimmt, war gedanklich bei nem anderen Auto :oops: :oops:
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von bobderbus »

:oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:
Das is mir aber Peinlich :oops:
Viele Grüße aus Steinenbronn

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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von aki-108 »

Hallo Joachim

Danke für die Hinweise.

- ich benutze immer den Kaltstarter beim Starten

- die Glühkerzen wurden vor ein paar Monaten aus dem Grund dieses threads erneuert

- der Turbolader ist drei Jahre alt

- der Rauch ist eher weiß, kaum blau

- nein, ich meinte es umgekehrt, Von hinter dem Auto stehend: Mit "vorne" meinte ich in Fahrtrichtung hinten; und das Öl kommt in Fahrtrichtung vorne raus. Beides kommt eindeutig aus der Zylinderkopfdichtung;

- du schreibst einerseits dass man den Kopf beim T3 nicht plant, andererseits dass sich die Verdichtung durch Planen nicht signifikant ändert ... daher weiß ich nun nicht ob es gut ist ihn zu planen oder nicht; Sollte er nicht mehr gerade sein, würde sich das Problem mit einer neuen Dichtung ja schnell wiederholen, wenn man nicht plant, oder?

- zum Hinweis evtl. einen neuen Gebrauchtmotor zu kaufen ... als der obere Deckel offen war, meinte der Mechaniker da würde alles sehr gut drin aussehen. Ich weiß allerdings nicht wie weit man daraus auf den ganzen Motor schließen kann.

Gruß

Aki
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von Atlantik90 »

Aki,
es gibt Instandsetzer, die trotz der Empfehlung (Verbotes) von VW die Wirbelkammerköpfe planen. Deshalb der Hinweis, dass dieses auf das Verdichtungsverhältnis praktisch keinen Einfluss hat bei diesen Köpfen. Nach einem Planen sind die Wirbelkammern in den Köpfen im Betrieb nicht mehr spezifikationsgerecht verspannt, denn die Wirbelkammern haben einen definierten Überstand über die Zylinderkopffläche, so dass sie nach Montage im Kopf fest eingepresst sitzen. Nach einem Planen fehlt dieser Überstand und durch die Bearbeitungskräfte beim Planen werden diese ggf. in ihrem Sitz gelockert.
Zylinderköpfe mit mehr als 0,1mm Verzug haben es laut VW hinter sich (Nicht über die Wirbelkammern messen).
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von Daniel83 »

Also meine bescheidene Erfahrung ( bisher 1 Zylinderkopf) aber auch schon viel gelesen: Nach 200.000 km ist der Kopf sowieso hin. Meiner hat mal gerade 50.000 km gehalten. 320000 km gesamt sind wohl auch ein biblisches Alter für einen JX im Bus.

Also ich würde den solange fahren bis er nicht mehr dreht und parallel dazu schon mal nach etwas neuem suchen und Geld sparen...
Dichtung wechseln lassen kostet auch Geld. Das Geld würde ich für nen neuen Motor anlegen.

Gruß Daniel
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von aki-108 »

Daniel83 hat geschrieben:ich würde den solange fahren bis er nicht mehr dreht und parallel dazu schon mal nach etwas neuem suchen und Geld sparen...
Dichtung wechseln lassen kostet auch Geld. Das Geld würde ich für nen neuen Motor anlegen.

Die Dichtung zu tauschen dauert glaube ich ungefähr 7 stunden ein generalüberholter motor würde zusätzlich 1400.- kosten ... ich denke wenn ich es so lasse wie es im Moment ist, wird er es wohl nicht mehr all zu lange machen, wenn ich es richtig verstanden habe ... mal sehn ...
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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von aki-108 »

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Re: Kopfdichtung zwingend austauschen?

Beitrag von aki-108 »

Hallo Joachim


Ich wollte diesen thread nicht auslaufen zu lassen ohne für die Hinweise zu danken, die ich mir rauskopiert habe.


schönen Gruß


Aki
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