Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

aktueller Austausch vor dem Posten ruhig mal die SUCHE benutzen!

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zebarto13
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Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von zebarto13 »

Hallo Forum,

ich bin schon seit geraumer Zeit lesend im Forum unterwegs. Mit einer unkonventionellen Problemstory wende ich mich nun an die Bus-Gemeinschaft.

Mein Bus steht leider seit einiger Zeit wieder in der Werkstatt, da ich im Urlaub letzten Jahres mit massivem Ölverlust zu kämpfen hatte.

Die Odyssee begann mit dem neuen Austauschmotor. Nachdem der JX mit einem großen Knall sein Ende besiegelte, musste Ersatz her. Ich dachte, mit einem neuen JX-Motor von Tornau habe ich erst einmal für eine ganze Weile "Ruhe im Heck". Aber da habe ich mich leider getäuscht. Irgendwie haben die Probleme damit damit erst richtig angefangen.

Zuerst hatte die Werkstatt, die den Einbau des Motors 2013 vornahm, "vergessen", die Ölpeilstabeinführung in den Block/Wanne mit der dafür vorgesehen Dichtung abzudichten, so dass es dort schon schön raussifte. Hatte ich das Problem behoben musste ich später feststellen, dass auch der Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung zum Turbolader nicht korrekt angeschlossen war und Öl darüber raustropfte...

Nachdem ich diesen Schlauch auch austauschte und korrekt angeschlossen hatte, war wirklich für ne ganze Weile Ruhe und der Bus lief wunderbar: ordentlich Zug, wenig Diesel-Verbrauch und ein trockener Motor.

Was mich aber immer wunderte: auch nach frischen Ölwechseln in der Werkstatt stand die Ölmarkierung immer unter Minimum. Ich habe dann, auch dank meines erschütterten Vertrauens in die gewissenhafte Arbeit von Werkstätten, immer schön Öl nachgekippt, so dass der Ölstand zwischen den Markierungen stand.

Letztes Jahr im Urlaub kam dann aber das böse Erwachen. In Zadar in Kroatien musste ich feststellen, dass nach erneutem "Auffüllen" des Öls nach einer gewissen Fahrt die komplette Heckklappe schwarz war. Erschrocken habe ich dann umgehend die nächste Werkstatt aufgesucht um das Problem mit dem zu vielen Öl durch einen Ölwechsel zu beheben. Da hatte ich bereits das Gefühl, dass etwas mit dem Stab nicht stimmen kann.

Leider hatte der Ölwechsel nicht mehr den gewünschten Effekt. Der Motor siffte immer noch und insbesondere bei längeren Autobahnfahrten auf der Rückfahrt, bei denen der Motor warm wurde und auch mal Geschwindigkeiten von 100km/h auf dem Tacho standen, war im Heck die reinste Ölkatastrophe am Start. Mehrmaligen Nachschütten ordentlicher Mengen brachten uns nach Hause, auch wenn am Ende auch die Öldrucklampe leuchtete und warnte (insbesondere in Kurven). An starken Steigungen hat der Bus auch schwarz hinten rausgeraucht/gerust: ist das eine Folge des Ölverlusts? Der Rauch war richtig dunkel/rußig, also nicht lila oder so.

Die Motorwanne hat übermäßigen Verlust auf die Straße verhindert. Dafür ist die nun aber in Öl getränkt.

Wie ich über die SuFu herausgefunden habe, haben schon mehrere Leute Probleme mit den Markierungen gehabt. Den Tipp von neujoker mit dem eigenen Setzen der Markierungen habe ich leider viel zu spät gelesen und mich immer auf die Standard-Markierungen verlassen.

Die Werkstatt in der der Bus steht, hat sofort auf die ZK-Dichtung getippt. War aber mehr so ins Blaue hinein. Wenn ich daran denke, dass der ATM erst 3,5 Jahre und 13tkm auf dem Buckel hat, wird mir schlecht.

Was meint ihr? Vermutlich ist jeglicher Schaden am Motor so im Rahmen des Möglichen!?

Danke für eure Einschätzungen
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TottiP
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Re: Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von TottiP »

Naja, ich würde jetzt hergehen und mit Reinigung der ganzen Kurbelgehäuseentlüftung und des Ansaugtraktes beginnen. Möglich, dass da nun schon soviel Öl sich abgelagert hat, dass die Funktion des entlüftens nicht mehr gegeben ist. Auch den Turbo gründlich reinigen!
Erst wenn das gegeben ist kann man sich auf Ursachenforschung begeben.
Gruß, Totti
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Re: Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von yamsun »

Hi,

ich würde auch erstmal der These mit dem zu viel an Öl nachgehen, denn dafür spricht erstmal einiges mehr, als für einen defekten ZK.
Wenn beim Einbau des Peilstabrohrs die Scheibe (#24) zu groß gewählt wird, liegt sie nur auf dem Block auf, anstatt noch einige cm in ihm zu verschwinden. Die Folge ist, dass auch der Peilstab zu hoch sitzt und du deshalb, wenn du auf Markierung füllst, zu viel Öl reinschüttest.

Mein Vorgehen wäre, erstmal das Öl in einen Messbecher abzulassen und zu schauen, wie viel überhaupt drin ist. Vorher natürlich merken, an welcher Stelle es derzeit am Peilstab steht, damit man ungefähr abschätzen kann, wie die Lage ist.

Dann wie schon gesagt, die Kubelgehäuseentlüftung, Ansaugtrakt und Turbo säubern und anschließend mal ein gutes Stück mit der richtigen Ölmenge fahren.

Grüße!
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newt3
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Re: Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von newt3 »

mir ist noch nicht ganz klar, was 'zuviel' öl wirklich macht und an welcher stelle es 'zuviel öl' ist.

ich meine ich kann deutlich über maximum einfüllen ohne das was passiert. was passiert aber, wenn zuviel drin ist?
1. haut er es dann wirklich irgendwo raus?
2. haut er es so in die kw entlüftung dass der turbo öl ansaugt und der motor von selbst hochdreht und nur durch abwürgen abzustellen ist?
(letzteres hattes du ja nicht. ersteres ist geraten)

wenn 1 wirklich eintrifft so müßte doch damit schluss sein, wenn der ölstand stimmt?
da stell ich mir aber die frage
3. warum hattet ihr sogar öldruckprobleme (leuchte, ggf summer).
das ist ja eigentlich ein indiz dafür dass der druck sich nicht aufbauen läßt. entweder aufgrund eines schadens an irgendwelchen lagern, eines risses, oder eben ganz lapidar aufgrund von zu wenig öl.

---------------
wie totti sagt:
alles mal ordentlich sauber machen.
im stand laufen lassen und schauen wo es herkommt.
auch mal schauen was an luft aus dem einfüllrohr oder der kw entlüftung kommt.
hat man zweifel ob das was da kommt 'normal' ist dann ruhig ne kompressionsprüfung und ggf druckverlustprüfung. evtl hast ja wirklich nen gebrochenen kolbenring oder irgendwas in die richtung. sollte nicht sein aber es geht ja darum was 'ist' und nicht was 'sollte' da ist auch egal wieviel km der motor erst hat.

vielleicht stellst nach dem reinigen auch eine undichte leitung am lader fest?
->ölvorlaufleitung reißt gerne. und sie reißt evtl sogar reich früh, wenn sie frei vibrieren kann weil die halteschelle am wasserflansch zylinderkopf stirnseite vergessen wird (und die vergisst sicherlich so manche werkstatt beim zusammenbau...der motor läuft ja auch so)
->vielleicht ist auch die ölrücklaufleitung zugesetzt, verkokt wie auch immer und das heiße öl kann nur schlecht in die wanne zurück. das ist zwar noch kein grund fürs öl irgendwo rauszusiffen aber wenn das öl nicht zurück kann fehlt es natürlich, wird ggf verbrannt etc pp.

beim reinigen der ansaugung ruhig mal an der welle vom turbo wackeln. vielleich hats ja der turbo hinter sich.

was macht die abgasanlage? ist das abgasrohr direkt am turbo noch dicht? wenn es abrostet hört man ggf turbopfeifen. dem turbo fehlt dann evtl gegendruck den er evtl braucht damit seine öllagerung sinnvoll funktioniert (ob das gleich solche effekte hat wie bei dir möcht ich bezweifeln. als mein abgasrohr kaputt war bin ich ja auch noch ein paar km gefahren. aber auf die dauer ist's evtl nicht gut)

--------------------
bzgl schwarzrauch:
- wen öl auf der abgasanlage landet kann durchaus rauchen. wenns im bereich des turbo abgasseitig ölig ist kann das aufgrund der hitze durchaus auch zum brand führen. ob sowas vorher nennenswert in form von rauch zu sehen ist bezweifle ich
- wenn der turbo zuviel druck macht und das überdruckventil in der ansaugbrücke deshalb öffnet bläst es stoßweise ab. dann hast du auch schwarzrauch, weil die dieselmenge in dem moment des abblasens ja hoch ist aber aufgrund des druckverlusts (ventil offen) noch hoch ist. evtl mal am lader schauen ob die leitung von lader zu wastgate noch dicht ist (bei manchen rostet die durch). kann da luft weg macht der lader evtl zuviel druck (weil am wastgate weniger ankommt)
->ist der schlauch von der lda noch angeschlossen und dicht? wenn der ab ist kommt da ggf auch ölnebel raus der sich irgendwann verteilt
->ansaugdruckschlauch zwischen ansaugbrücke und turbo noch intakt? (normal ist da noch ein hitzeschutz drumrum den man möglichst auch wieder montierten sollte aber zur fehlersuche kann de ruhig mal ab)
->wie sieht der luftfilter aus. sauber? , verrußt?, ölig?
-------------------
wie du schomn siehst man kann ne menge dinge nachschauen.
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Re: Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von DoKaCharlie »

Hallo,

mir wurde das mal so erklärt dass, wenn zuviel Öl drin ist, die Kurbelwelle zu tief im Öl sitzt und die Gefahr besteht dass, das Öl aufschäumt und darum auch der Öldruck in den Keller geht. Die beschriebenen Ansätze von Yamsun und Totti sind erstmal ganz richtig. Allen voran Öl peilen, ablassen, messen wieviel es dann ist und dann 4l rein und schauen wo er dann peilt. Das reinigen von KW-entlüftung und Co nicht vergessen.

Gut Fahrt, Charlie
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Re: Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von zebarto13 »

Vielen Dank für die Antworten!
Werde dann mal mit der Reinigung der Kurbelgehäuseentlüftung und dem Turbolader starten. yamsuns Erklärung mit der Peilstab-Dichtung erscheint mir einleuchtend. Das könnte es wirklich sein, sehr ärgerlich.
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Re: Öltrauma JX, massiver Ölverlust ATM, Peilstab/Peilstabrohr zu lang? Folgen?

Beitrag von Atlantik90 »

Erst mal Motorschutzwanne ab und eine ordentliche Motorreinigung/-wäsche machen. Dan kann man sehen, wenn der Motor läuft, wo das Öl rauskommt.
Und wenn man sich die anhängende Grafik anschaut, dann kann man sich schnell viele Folgen zu hohen Ölstandes vorstellen. Der blau markierte Bereich ist der Bereich des max. Levels. Das Bild hab ich vor Jahren mal gespeichert (2008). Die Seite, auf der das war, gibt es nicht mehr, so dass ich keinen Urheber/Quelle angeben kann.
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