Selbstsperrende differentiale

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Vinreeb
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Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Vinreeb »

Hi Miteinander,
Mein AAP braucht ne General Sanierung und ich hätte gerne eine Sperre. Ein Gehäuse mit Syncro-Sperre wäre für 450 Euro aufzutreiben, aber eigentlich hätte ich lieber ein selbst sperrendes differential für Schnee und Eis im Winter...

Wer kennt da die im Augenblick erhältlichen Lösungen? Ich weiß von einer Torsen-Sperre aus den US... leider ist die sehr teuer. gibt es hier alternativen dazu?
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ehemaliger User X

Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von ehemaliger User X »

Hab mein 2WD-Getriebe auf Syncro-Sperre umgerüstet. Ist "nur" auseinander und wieder zusammenbauen, natürlich Diff messen nicht vergessen.

Dazu die Steuereinheit vom Audi mit Schalter und fertig... funktionierte wunderbar, steckenbleiben im Schnee oder so gabs nicht mehr.
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Atlantik90
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Atlantik90 »

Neu auch nicht billig das 40%-Diff: http://shop.volkswagen-classic-parts.de ... ntial.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Hannes »

Das selbstsperrende Differntial ist nicht ohne, vor allem im Winterbetrieb, aber manchmal auch bei nasser FAhrbahn:

Man fährt bei Schnee von der Kreuzung weg, hinteres KUrveninnenrad entlastet ein bisschen, dreht durch, Antrieb weg und im nächsten Moment schlägt die Sperre zu, Kurvenaußenrad bekommt plötzlich Vortrieb und das Heck geht weg.

Wenn du auch bei Schnee etc. fahren willst, rate ich dir zur Syncro-Sperre.

Hannes
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Vinreeb
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Vinreeb »

Bei der syncro-sperre hab ich ein wenig angst, dass die auf der strasse zu bruch geht wenn ich im Winter das Ding rein mache.
Was sagen die jungs dazu die sowas verbaut haben?
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Matze567 »

Soweit ich weiß handelt es sich bei der 40% Sperre um eine Lamellensperre. Dann sollte man sie auch einstellen können wie die Motorsportlamellensperren. Hat das schon jemand versucht ?

http://www.limitedslip.de/lamellensperre.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Atlantik90
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Atlantik90 »

Also ich fahre in meinem Atlantic ein ASS-Getriebe mit 40%-Sperre. Und Ich fahre auch im Winter. Die geschilderten Beobachtungen sind m.E. nicht korrekt. Wer mit angepasstem Drehmoment fährt hat absolut keine Probleme. Voraussetzung ist natürlich auch ein wirklich geeignetes Öl im Getriebe. Falsche Öle führen zu ruckelndem Eingriff der Sperre und damit natürlich zu unkontrollierterem Fahrverhalten. Ein geringfügiger Nachteil, allerdings einer jeden Sperre, ist, dass eben beide Räder durchdrehen können und nicht nur eines. Die Folge ist bei seitlich geneigter Standfläche, dass dann das Fahrzeug seitlich abgleitet beim Durchdrehen der beiden Räder. Ohne Sperre wäre man aber gar nicht da, wo man mit Sperre schon ist.

Eine Lamellensperre überträgt begrenztes Drehmoment nur über Reibung und mit Gleiten, das aber dauernd, was zu einer geringfügig fühlbaren Lenksteifigkeit führt. Diese greift praktisch kontinuierlich und setzt nicht plötzlich ein. (Außer das falsche Öl ist drin so dass sie ruckt, auch fühlbar bei starkem Lenkeinschlag).
Ein Torson-Differential reagiert da meiner Meinung nach wesentlich deutlicher, denn es sperrt erst mit geringfügiger Verzögerung, aber dafür intensiver. Sie liegt damit nach Eingriff näher an einer 100%-Sperre.
Bei der Lamellensperre ist es etwa so wie mit der Viskokupplung beim Syncro. Die spürt man fast nicht, aber sie wirkt unmittelbar, wenn Drehzahldifferenzen auftreten. Nur ist das Funktionsprinzip wegen der im Gegensatz zur Visko vorgespannten Lamellen und keinem Silikonöl ein anderes. Ich habe Erfahrung mit 25%-Sperre in einem BMW E30 (in der Vergangenheit) und eben mit 40%-Sperre in meinem Atlantic.

Für gefühllose Fahrer ist natürlich das Fahren ohne Sperre weniger risikobehaftet, da normal immer zuerst nur ein Rad auf Glätte durchdreht und damit der Vortrieb zusammenbricht, ohne dass das 2 Rad der Achse die Seitenführungsfähigkeit verliert.

Eine 100%-Schalt-Sperre ist absolut nichts für den Straßenbetrieb. Im Winter kannst du die nur auf geschlossener Schneedecke einsetzen. Mit 100%-Sperre verlierst du auf Glatteis die Lenkfähigkeit. Die 100%-Sperre ist nur auf schmierigem/losem Grund einsetzbar und im Straßenbetrieb nur ein "Bergeinstrument".
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von stoppelhopser »

Sehr gut beschrieben!!! :mrgreen:

Gruß, Michael
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Vinreeb »

Hi Jungs,
Als Bergeinstrument will ich die Sperre haben, ich fahre keine Rennen wo es um die Kurven-performance geht :)
So wie es aussieht, wäre die nachrüstung einer Klauensperre aus dem syncro die billigste variante, zumal ich mein Getriebegehäuse aufgrund massiver Korrosion eh tauschen muss.
Am liebsten hätte ich die 40% sperre... hat jemand ein gutes AAR was er los werden will :fl
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von MultivanT3 »

Vorsicht!

Der Bergriff Lamellensperre wird hier mehrfach belegt:

Ein Lamellenpaket in einem Differential-Korb sperrt 100%ig nach 20-60% Relativ-Drehung zwischen linker und rechter Seite. Dabei werden die Lamellen durch die im Korb ebenfalls vorhandenen Rampenflächen aufeinandergepresst - im Prinzip eine Naßkupplung mit vollständiger Haftung.

Kraftsschluß aus Reibung haben wir nur in der Visko. Dort haben wir permanente Relativ-Drehzahl zwischen den Lamellen. Die sind dort aber so geformt, daß zwischen den Lamellen Unterdruck entsteht, der das Lamellenpaket unter Schlupf zusammenzieht. Das Drehmoment wird also durch den Schub-Zustand im Viskose-Öl übertragen - nicht durch Reibung der Lamellen selbst. Das übertragene Moment ist auschließlich eine Funktion der Viskosität des verwendeten Öls.
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Atlantik90
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Atlantik90 »

Die Lamellenpakete im Lamellensperrdifferential sind grundsätzlich sog. Reibungskupplungen. Je nach Betriebszustand tritt Gleit- oder Haftreibung auf.

Wer die Funktion der Lamellensperre im T3 genauer verstehen will, kann folgendes Dokument lesen:
http://montreal.break-left.org/wp-conte ... 675003.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Der Sperrwert der 40%-Sperre beträgt wie der Name schon sagt 40% und kann nach der Beziehung S=(M1-M2)/M1+M2=0,4 (S=Sperrwirkung, M1= Drehmoment an Rad 1, M2=Drehmoment an Rad 2) der unterschiedlichen Drehmomente an den Rädern von der Auslegung her nie 100% erreichen. Deshalb kann man diese Differentiale durch längeres Durchdrehenlassen der Räder auch zerstören, weil sich die Räder dabei aufgrund der unterschiedlichen Reibung am Boden immer unterschiedlich schnell drehen.
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von ehemaliger User X »

Ganz interessant wären die Diffs von Weddle... Automatische sperre bis zu 85% (wählbar) und trotzdem noch 100% schaltbar mit originaler Syncrobetätigung.
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Matze567 »

Eine Lamellensperre sperrt schon komplett ,also sie schaft eine starre verbindung zwischen den beiden Rädern. Aber halt nur in dem eingestellten Sperrwert also in dem Fall 40 %. Wird die Drehmomentdifferenz von 40% überschritten öffnet die Sperre und lässt einen Ausgleich zu.
Wenn man die Sperre so einstellt das sie ohne oder mit wenig Vorspannung läuft kann man das Auto auch ganz normal schieben und einlenken ohne das die Sperre arbeitet,sie greift dann erst später über die Rampen ein.
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Hannes »

neujoker hat geschrieben:Also ich fahre in meinem Atlantic ein ASS-Getriebe mit 40%-Sperre. Und Ich fahre auch im Winter. Die geschilderten Beobachtungen sind m.E. nicht korrekt. Wer mit angepasstem Drehmoment fährt hat absolut keine Probleme. Voraussetzung ist natürlich auch ein wirklich geeignetes Öl im Getriebe. Falsche Öle führen zu ruckelndem Eingriff der Sperre und damit natürlich zu unkontrollierterem Fahrverhalten.
Gut, ich hatte damals das Problem, dass der Schlauch zwischen Ansaugkrümmer und LDA nicht am Ansaugkrümmer angesteckt war und ich auf Grund des hohen Gewichtes (2.200 - 2.500 kg) und Posthochdach gedacht habe, die Kiste geht halt mit dem JX recht lahm. Er hat beim Anfahren doch etliches an Gas gebraucht. Das hat sich wesentich gebessert, als ich auf dieses Problem drauf gekommen bin. Ich bin allerdings seit längerem nicht mehr im Winter gefahren.

Nachdem das Getriebe (AAS) jetzt eine Reparatur braucht (Synchronring 4,+5. Gang):
Welches Öl rein?
Wie Sperre einstellen?

Danke
Hannes
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Atlantik90 »

An der Sperre brauchst du nichts machen, wenn die funktioniert.
Als Öl brauchst du ein Öl der Viskositätsklasse SAE 80 oder 75 W-90, dass der Spezifikation Ford "M 2 C 104 A" entspricht (limited slip).
Da hab ich mal eine Liste erstellt. Ich hab selbst ein SAE 90 (Tectrol) drin. Im Winter muss man damit nach dem Kaltstart den 2. Gang etwas vorsichtiger/langsamer schalten.
http://www.bulliforum.com/viewtopic.php ... 6l#p318427" onclick="window.open(this.href);return false;

Und sollte bei dir der 5. Gang bei Lastwechsel herausspringen, dann schau dir mal das an: http://www.bulliforum.com/viewtopic.php ... ff#p434865" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Selbstsperrende differentiale

Beitrag von Hannes »

Danke
AAS_ Mit dem Rausfliegen hats die 5te nicht so, im Gegenteil, sie will nur mit Brachialgewalt raus. Bei der 4ten geht es leichter.
Zur Zeit hab ich ein ABB drinnen (gehört zum DF), das aber mit dem Gewicht undbilla ternitz dem Hochdach nicht viel Freude macht.
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